Commedia dell’arte — Die komische Tragödie — Band 1

„Die komische Tragödie“, ein Werk in vier Bänden erhielt diesen Titel in Anlehnung an das von Payne Collier in London im Jahre 1828 verfasste Handpuppenstück „Die tragische Komödie oder die komische Tragödie“. Diese Tragikomödie beinflusste sowohl in England als auch in anderen europäischen Ländern die Vorführungen auf den Handpuppenbühnen. Held dieses Stücks ist der berühmte englische Punch, ein sauflustiger Wüterich, der sich über jegliche Tabus hinwegsetzt. Der erste Band „Commedia dell’arte, das italienische Volkstheater, beschreibt die Bedeutung dieser Theaterform für die Entwicklung des europäischen Theaters. Von Italien zogen die Commedia-Truppen von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts durch Europa und nahmen Einfluss auf die Entwicklung und Ausprägung der komischen Figuren in den Ländern, in die sie auf ihrer Wanderschaft gelangten. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich aus der italienischen Komödie die schweigende Kunst der Pantomime, die ihren Höhepunkt in Frankreich und England im 18. und 19. Jahrhundert erreichte. So entstammt der tölpelhafte, verfressene Pierrot, dem der bedeutendste französische Mime, Gaspar Debureau, einen sozialen Inhalt gab, den lustigen Dienerfiguren der Commedia dell’arte. Für das Theater der Neuzeit bewirkte die Commedia eine Neubelebung ihrer Spielweise, eine Rückkehr zur „wahren Natur“ des Theaters, zu einem „Körpertheater“, das die Elemente Tanz, Pantomime, Akrobatik einsetzt. Die Commedia dell’arte ist ein Masken- bzw. Typentheater, das die Menschen auf einige Typen reduziert. So konnte eine Truppe mit zehn Grundtypen auskommen, von denen stets fünf Maskenträger waren.


Presse

Commedia dell’arte
Die Bücherstube, öpus 52
Die komische Tragödie
Puppen Menschen und Objekte Theaterzeitschrift, n°82, 2000/1

Details

Verlegt bei Puppen und Masken, Wilfried Nold, 1997
274 Seiten mit zahlreichen schwarz-weiß Abbildungen
Erhältlich bei Wilfried Nold